Haushaltshilfen zur Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben

Die Organisation von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten kann in einigen Lebenssituationen eine große Belastung sein. Eine Haushaltshilfe unterstützt dabei, Ordnung in den eigenen vier Wänden zu schaffen. 

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1. Warum sollte man eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen?

2. Welche Aufgaben übernimmt eine Haushaltshilfe?

3. Mit welchen Kosten ist für eine Haushalthilfe zu rechnen?

4. Welche rechtlichen Bedingungen gilt es bei der Einstellung einer Putzhilfe zu beachten?

5. Wie kann ich die Zuverlässigkeit und Qualität einer Haushaltshilfe einschätzen?

6. Haushaltshilfe: Finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse


1. In welchen Situationen ist die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe sinnvoll?

Der kürzlich gebrochene Arm, immer wiederkehrende chronische Beschwerden, Pflegebedürftigkeit oder Krankheiten – all diese und vergleichbare Faktoren lassen die Organisation des Haushalts als große Herausforderung erscheinen. Ebenso können Berufstätigkeit, die Betreuung der Familie sowie Zeitmangel im Allgemeinen verantwortlich dafür sein, den täglichen Aufgaben im Haushalt nicht nachkommen zu können.

Nicht immer möchte man seine Familie oder Freunde um Hilfe bitten – oder die Aufgaben allzu lange aufschieben. Eine temporäre oder auch langfristige Lösung für dieses Problem kann deshalb die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe sein. Dieses Angebot kann grundsätzlich jeder in Anspruch nehmen, der Hilfe bei der Organisation des Haushaltes benötigt. 

Darüber hinaus haben Personen, die aufgrund einer Krankenhausbehandlung, schweren Krankheit oder körperlichen Beeinträchtigung den Haushalt nicht mehr alleine führen können, Anspruch auf die Unterstützung durch eine Haushaltshilfe. 

2. Welche Aufgaben übernimmt eine Haushaltshilfe?

Eine Haushaltshilfe übernimmt in der Regel verschiedene Tätigkeiten im Haushalt. So können beispielsweise die Reinigung von Küche und Badezimmer, das Aufräumen und Saugen der einzelnen Zimmer sowie das Putzen von Fenstern und Türen zu ihrem Aufgabenbereich zählen. Je nach Bedarf erledigt die Hilfskraft auch Aufgaben wie das Kochen, Wäschewaschen und Bügeln. 

Es kann hilfreich sein, die verschiedenen Aufgaben der Hilfskraft bereits im Vorfeld schriftlich festzulegen, um Missverständnisse zu vermeiden. Eine Liste, zu welchen Zeiten die jeweiligen Aufgaben ausgeführt werden sollen, ist ebenfalls sinnvoll. 

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Haushalts- und Pflegekräften. Deshalb beschränkt sich das Aufgabenfeld einer Haushaltshilfe tatsächlich nur auf die Erledigung von hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Von ihr sollte allerdings nicht erwartet werden, körperlich anspruchsvolle Aufgaben wie das Tragen von schweren Kisten oder das Verschieben von schweren Möbeln zu tätigen. Ebenso gilt es, gefährliche Aufgaben zum Schutz der Hilfe zu vermeiden, wie beispielsweise das Putzen von hohen Dachfenstern. Alternativ kann dies schneller und sicherer von speziell dafür ausgebildeten Fachkräften erledigt werden. 

3. Mit welchen Kosten ist für eine Haushaltshilfe zu rechnen?

Die Kosten für Hilfskräfte im Alltag sind von verschiedenen Faktoren abhängig. So spielt es beispielsweise eine Rolle, ob man eine Reinigungskraft privat oder über eine Firma engagiert. Bucht man privat eine Haushalthilfe, ist mit einem Stundenlohn von 9 bis 15 Euro zu rechnen. Bucht man über eine Firma bzw. ein Dienstleistungsunternehmen, können ungefähr 15 bis 20 Euro pro Stunde anfallen.

Unter bestimmten Voraussetzungen bekommt man eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse gestellt. In diesem Fall muss man normalerweise nur eine Zuzahlung leisten, die sich in der Regel auf zehn Prozent der täglichen Kosten pro Einsatz der Haushaltshilfe belaufen. Die Kosten für die Zuzahlung betragen dabei mindestens fünf, höchstens aber 10 Euro. Dieser Eigenanteil wird an die Krankenkasse überwiesen.

Darüber hinaus ist es möglich, eine Haushaltshilfe zur Entlastung pflegender Angehöriger zu beantragen. Dies wird von der Pflegekasse übernommen. Pflegebedürftige haben Anspruch auf bis zu 13 Stunden Unterstützung durch eine Haushaltshilfe pro Monat und höchstens 160 Stunden pro Jahr. 

4. Welche rechtlichen Bedingungen gilt es bei der Einstellung einer Putzhilfe zu beachten?

Möchte man eine Haushaltshilfe beschäftigen, sollte man sich im Vorfeld über die Rechte und Pflichten des Arbeitnehmers informieren. So hat die Haushaltshilfe einen Anspruch auf bezahlten Urlaub sowie Feiertagsbezahlung. Des Weiteren herrscht bei der Einstellung einer Hilfskraft Kündigungsschutz: Eine Kündigung muss sozial gerechtfertigt werden und demnach aus nachvollziehbaren Gründen erfolgen. 

Im Vertrag sollten all diese Rahmenbedingungen schriftlich fixiert werden. Um das Aufgabenfeld nachvollziehbar zu gestalten, empfiehlt es sich darüber hinaus, vertraglich festzuhalten, welche Tätigkeiten die Haushaltshilfe zu erfüllen hat. Auch die Angabe, zu welchen Zeiten die Hilfe anwesend sein soll und ob sie Reinigungsmittel und Putzutensilien zur Verfügung gestellt bekommt, schafft für beide Parteien Orientierung und Sicherheit. 

Im Übrigen ist es wichtig, dass die Haushaltshilfe ausreichend versichert ist. Dazu zählen unter anderem eine Kranken- und eine Haftpflichtversicherung.

Möglicherweise bietet es sich an, der Haushaltshilfe einen Schlüssel zur Verfügung zu stellen, wenn man nicht zu Hause ist oder die Tür nicht selbst wegen körperlichen Einschränkungen öffnen kann. Für den Notfall sollte ihr eine Telefonnummer zur Verfügung stehen, um Kontakt aufnehmen zu können. 

Die Haushaltshilfe sollte auf keinen Fall illegal angestellt sein. Das Einstellen von Arbeitern ohne Vertrag kann mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 Euro geahndet werden. Die Schwarzarbeit in Deutschland ist nicht nur illegal, sie verwehrt den Haushaltshilfen auch wertvolle Sicherheiten und Arbeitnehmerrechte.

5. Wie kann ich die Zuverlässigkeit und Qualität einer Haushaltshilfe einschätzen?

Das Angebot an Dienstleistern, die Hilfskräfte vermitteln ist oft sehr vielfältig. Hat man von der Krankenkasse ein Anrecht auf eine Haushaltshilfe zugestanden bekommen, unterstützen die Krankenkassen bei der Vermittlung von Hilfskräften. Hier bestehen meist Verträge mit Sozialstationen und privaten Dienstleistern, die Hilfskräfte für den Haushalt anbieten.

Stellt man eine Haushaltshilfe über ein Dienstleistungsunternehmen ein, ist es sinnvoll, sich im Vorfeld über den Ruf und die Qualität des Unternehmens zu informieren, denn hier kann es große Unterschiede geben. 

Möchte man sich privat eine Unterstützung im Haushalt organisieren, können Wohlfahrtsverbände bei der Suche weiterhelfen. Zudem gibt es die Möglichkeit, geeignete Haushalthilfen auch über Zeitungsanzeigen und Internet-Portale, wie Ebay oder Minijobportale, zu finden.

In vielen Gemeinden gibt es zudem ehrenamtliche Vereine und Initiativen, die Unterstützung im Haushalt anbieten. Diese sind meist von Kirchengemeinden oder Wohlfahrtsverbänden organisiert. Die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen besuchen Menschen in ihren vier Wänden und helfen beim Aufräumen und Putzen. Natürlich kann man auch eine vertraute Person aus der Familie oder dem Freundeskreis mit der Haushaltsführung zu beauftragen.

Hat man sich schließlich für ein Dienstleistungsunternehmen oder eine Haushaltshilfe entschieden, sollte regelmäßig überprüft werden, ob die jeweiligen Aufgaben ordnungsgemäß erledigt werden. Eine Checkliste kann dabei hilfreich sein. Bei Problemen gilt es, zunächst das Gespräch mit der Haushaltshilfe selbst zu suchen. Führt dies zu keiner Verbesserung, sind können eine Abmahnung und/oder eine Kündigung die Folge sein. 

6. Haushaltshilfe: Finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse

Personen, die aufgrund von schwerer Krankheit oder körperlicher Beeinträchtigung den Haushalt nicht mehr alleine führen können, können bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe anfordern. Pro Krankeitsperiose gewährt die Krankenkasse in der Regel bis zu vier Wochen Unterstützung. 

HINWEIS DER REDAKTION:

Für die Tätigkeit der Haushaltshilfe hat der Versicherte eine Zuzahlung pro Kalendertag, an dem die Hilfe tätig ist, zu leisten. Zudem hat die Krankenkasse im Vorfeld eine Höchstgrenze der täglichen Kosten festgelegt. Tätigkeiten, die über dieser Grenze liegen, muss der Versicherte selbst tragen. Um besser planen zu können, ist es in diesem Zusammenhang ratsam, bei der Krankenkasse nachzufragen, wie lange sie die hauswirtschaftliche Unterstützung gewährt. 

Um bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu beantragen, muss das Antragsformular schriftlich oder telefonisch angefordert oder von der Internetseite der Krankenkasse heruntergeladen werden. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt wird dieses ausgefüllt und zusammen mit der ausgestellten Bescheinigung des Arztes zurück an die Krankenkasse gesendet. 

Wichtig ist, dass aus dieser ärztlichen Bescheinigung hervorgeht, welche (körperlichen) Beeinträchtigungen die Ausübung des Haushaltes verhindern oder erschweren. Zudem sollte im Formular eine Angabe darüber vorhanden sein, wie lange und in welchem Umfang man eine Unterstützung im Haushalt benötigt. Erhält man daraufhin die Genehmigung von der Krankenkasse, kann die Suche nach einer Haushaltshilfe beginnen.

TIPP DER REDAKTION:

Im Übrigen hat jeder Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege Anspruch auf einen finanziellen Zuschuss für eine Haushaltshilfe zur Entlastung pflegender Angehöriger. Die Höhe der finanziellen Unterstützung für eine Haushaltshilfe hängt dabei vom jeweiligen Pflegegrad ab. Falls noch kein Pflegegrad vorliegt, ist es ratsam, einen Antrag auf Pflegeleistungen zu stellen, um gegebenenfalls Zuschüsse zu erhalten.

 

Hier finden Sie weitere Unterstützungsangebote

 


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Quelle: Redaktion seniorenportal.de

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