Innenpolitik Ergebnisse der Streiks

olga64
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 31.03.2024, 17:58:10
Deutsche Menschen wollen diese und andere Jobs nicht mehr erledigen. Deshalb wäre es viel früher erforderlich gewesen, ausländische MitbürgerInnen dafür zu gewinnen, wozu natürlich dann auch eine entsprechende Willkommens-Kultur gehört usw.
Man kann es - zumindest in Teilen - auch andersherum machen:  die zu Pflegenden gehen dahin , wo es Pflegemöglichkeiten gibt zu erträglichen Preisen.

der südliche bzw.südöstliche Mittelmeerraum bietet nicht nur Touristen dafür Möglichkeiten. Es muss nur die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden.
Unsere Alten wären dort viel willkommener als es umgekehrt die Arbeitsimmigranten hier bei uns sind.

 
Ja, das ist sicher eine gute Alternative.
Da bieten sich ja seit Jahren Polen und vermutlich auch Rumänien und Bulgarien an. Aber es sind vermutlich nur vereinzelt deutsche Menschen, die im Alter auswandern würden, was auch bedeutet, sich mit anderen Kulturen und einer anderen Sprache zu b efassen.
Und natürlich auch mit einer anderen, medizinischen Betreuung. Wir haben eine derbesten weltweit, aber jammern und meckern auch über diese dauerhaft. Vielleicht erkennt man dann mal den Unterschied, wenn man anderswo sein Alter verbringt.
Ob unsere Alten dann wirklich dort willkommener wären oder nicht doch nur das Geld,das sie dort lassen, kann ich nicht beurteilen. Olga
olga64
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf Elbling vom 31.03.2024, 18:43:35
 
Für das Alter vorsorgen geht nur wenn man noch genügend übrig hat vom Monatslohn am Monatsende. Was sie nie verstehen wollen - viel zu viele haben nie die Möglichkeit dazu und die Ursachen sind extrem vielfältig.
Soviel Emphatie sollte man als gebildeter Mensch schon aufbringen. So schwierig ist Emphatie nun auch nicht..!
Ah ja - jetzt sind wir bei "Empathie" gelandet.
Woher möchten Sie wissen,dass ich diese nicht aufbringe, wenn ich damit konfrontiert werde,dass Menschen ohne eigenes Verschulden in prekäre Situationen gelangen? Aber in unserem Land ist die Gefahr,dass diesen Menschen nicht geholfen wird, sehr klein. Wir sind ein vorbildlicher Sozialstaat und geben mehr als die Hälfte des von deutschen Steuerzahlern finanzierten Staats-Etats für soziale Belange aus.
Ich finde das gut und nötig und beteilige mich auch gerne als Steuerzahlerin an dieser Finanzierung.
Weshalb ich  allerdings automatisch mit vielen mit nicht bekannten Menschen mitjammern soll,verstehe ich nicht und mache ich dies nicht, würde mir Empathie fehlen und beweise mich als ungebildet!

Sogar in Ihrem früheren sozialistischen Staat dürfte es so gewesen sein, dass manche mehr, manche noch mehr und manche weniger hatten. Obwohl diese Staatsform doch immer die Gleichheit aller anstrebte. Das scheint einfach nicht gut zu gelingen, wenn Menschen unterschiedliche Lebensformen pflegen. Olga
olga64
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 31.03.2024, 18:18:02
„ Migration aus sozialen Gründen“ sozusagen, weil Ausländer nicht mehr so willkommen sind, pflegebedürftige alte Menschen sind aber auch lästig, weil sich nur wenige kümmern wollen (können), also sollen sie auch dorthin wo Ausländer willkommen sind? 
Wenn das so kommen würde, dann Gute Nacht Du unmenschlich Heimatland! 



Edita
Ich bin mir unsicher, liebe Edita, ob man aufgrund soziologischer und demographischer  Probleme, die sich seit Jahrzehnten abzeichneten, "das Heimatland als unmenschlich" abqualifizieren sollte.

Vermutlich kommen auch bald die Probleme hinzu,die Single-Gesellschaft verursachte. Da werden viele Menschen alt und pflegebedürftig, die auch keinen Angehörigen mehr haben, die evtl. für deren Pflege in Frage kämen.
In Deutschland leben jetzt schon fast 20 Mio Menschen, die 65 Jahre und älter sind. Das bringt auch die längere Lebenserwartung mit sich und die immer besseren medizinischen Bedingungen, auch im geriatrischen Bereich.
Die Menschen bleiben zwar länger ziemlich fit und gesund - aber irgendwann in den letzten Lebensjahren macht sich dann doch der Abbau und derVerfall,bedingt durch das Alter, bemerkbar.
Und die treffen dann auf einen Pflegesektor, wo die jüngeren Menschen nicht mehr bereit sind, dort zu arbeiten, weil die psychischen und auch physischen Belastungen ihnen zu unlösbar erscheinen.

Wenn sich alle Menschen, die nicht früh sterben wollen, hier rechtzeitig eigene Gedanken machen würden, wie sie diese letzte Lebensphase gestalten wollen und können, wäre schon viel geholfen. Aber man erkennt es sicher auch an sich selbst, dass dies eine Tatsache ist, die man sehr gerne verdrängen möchte. Olga
 

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Edita
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 01.04.2024, 18:13:36

Liebe Olga, ich betrachte diese Probleme gerade unter dem soziologischen Gesichtspunkt, aber auch unter dem Gesichtspunkt, was ist der hehren Gesellschaft ein „abgewirtschafteter“ Mensch noch wert?
Oder ein Mensch der aufgrund gesundheitlicher Probleme nie die Gelegenheit hat oder haben wird, sich aktiv an der Erhöhung des Bruttosozialproduktes zu beteiligen, im Gegenteil - er ist nur Kostenfaktor!
Mir graut es, darüber zu sinnieren! 
Ich bekomme hautnah mit, wie es Menschen geht, denen nur ein x Dach über‘m Kopf geboten wird, gesellschaftlicher Anschluß wegen Personalmangel ausgeschlossen, weil Gesellschaftsräume geschlossen, Café geschlossen, Frühstücksraum geschlossen, Kantinenraum geschlossen, Friseurgeschäft geschlossen!


Edita
 

olga64
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 01.04.2024, 18:38:28

Ja, liebe Edita - da kommt Schlimmes auf uns zu und es befördert die Einsamkeit der Menschen, auch wenn sie keine Anlaufpunkte mehr haben.
Aber schaffen es die Träger solcher sozialer Einrichtungen (z.B.staatliche, kirchliche usw.) hier Abhilfe zu schaffen, wenn sich die Menschen, die hier tätig sein sollen, nicht mehr bereiterklären, dies zu tun?

Es liegt sicher nicht nur am Einkommen dieser Berufsgruppen - da hat sich ja einiges getan in letzter Zeit. Ich hätte vor meiner Berufswahl sicher auch grosse Probleme gehabt, in diesem Bereich arbeiten zu wollen und zu können.
Nach wie vor plädiere ich für ein sog. soziales Jahr für alle SchulabgängerInnen - weiblich und männlich - um hier mitzuhelfen und in der Hoffnung,es finden sich nach einem Jahr doch mehr dieser Menschen, die solche Berufe ausüben wollen.
Und auch die Pflegeversicherung muss geändert werden; diese Teilkasko bringt vielen nicht das, was sie benötigen. Sie muss in Richtung einer Vollversicherung gehen mit gleichen zu bezahlenden Anteilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, auch für Beamte und Selbstständige usw.
Machen wir nichts, rasen wir auf eine Vollkatastrophe zu. Olga

schorsch
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 01.04.2024, 18:45:16

Dann würde ich aber, wenn schon, beantragen, dass die Beträge Einkommen-abhängig sind - und kein Limit nach oben gesetzt würde.


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olga64
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RE: Ergebnisse der Streiks
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 01.04.2024, 22:25:00
Dann würde ich aber, wenn schon, beantragen, dass die Beträge Einkommen-abhängig sind - und kein Limit nach oben gesetzt würde.
Ich nehme an, Schorsch, Sie meinen unsere gesetzliche Pflegeversicherung? Diese besteht bei uns seit 1995 und beträgt bei Kinderlosen 4% vomBruttoeinkommen.
Die Rentenversicherung beteiligt sich nicht mit einem Zuschuss, wie dieser für Krankenversicherung bezahlt wird. Bei Berufstätigen übernimmt der Arbeitgeber einen Teil dieser Prämie für die Mitarbeitenden.

Die Beitragsbemessungsgrenzen liegen bei der gesetzlichen Pflegeversicherung bei einem Jahreseinkommen von ca 63000.- Euro. Das sollte abgeschafft werden, weil damit die wirklichen Grossverdiener ab dieser Einkommensgrenze keine Beiträge mehr bezahlen müssen.

Olga

 


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