Forum Politik und Gesellschaft Diskussion historischer Ereignisse 30. Januar 1945: Der Untergang der "Wilhelm Gustloff"

Diskussion historischer Ereignisse 30. Januar 1945: Der Untergang der "Wilhelm Gustloff"

Malinka
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30. Januar 1945: Der Untergang der "Wilhelm Gustloff"
geschrieben von Malinka

Am 50. Geburtstag ihres Namensgebers wird die Wilhelm Gustloff von dem sowjetischen U-Boot S-13 versenkt. Der Untergang des als Flüchtlingstransporter eingesetzten KdF-Schiffs fordert etwa 9.000 Menschenleben und gilt als die bisher größte Katastrophe in der Seefahrtsgeschichte.


Am 30. Januar 1945 - genau zwölf Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten - sank die "Wilhelm Gustloff". Das Schiff war auf dem Weg von Gotenhafen nach Kiel, als es von drei sowjetischen Torpedos getroffen wurde. Um 21:16 Uhr schlug der erste ein.

9.343 Menschen starben - sechs Mal mehr als beim Untergang der "Titanic". Nur 1.239 Passagiere überlebten.

Die Versenkung der Wilhelm Gustloff entsprach geltendem Kriegsvölkerrecht. Für Evakuierungsschiffe war eine Registrierung und Anmeldung beim Roten Kreuz in der Schweiz zwingend vorgeschrieben, ebenso die eindeutige Kennzeichnung durch einen in weißer Farbe gestrichenen Schiffskörper mit deutlich sichtbaren roten Kreuzen. Ein solches Schiff hätte auch nur voll beleuchtet fahren dürfen, so dass die Rotkreuz-Kennzeichnung erkennbar gewesen wäre.

All das traf auf die Gustloff nicht zu. Als Truppentransporter fuhr sie unter der Flagge der Kriegsmarine und wurde von deren Offizieren befehligt. Die „schwimmende Kaserne“ der Wehrmacht hatte einen grauen Tarnanstrich und fuhr zum Zeitpunkt der Torpedierung abgeblendet durch Kriegsgebiet. Zudem wurde sie vom Torpedoboot Löwe begleitet, war selbst mit Flugabwehrgeschützen bewaffnet[19] und hatte kampffähige Soldaten an Bord. Sie hatte den rechtlichen Status eines Kriegsschiffs, das von der sowjetischen U-Boot-Besatzung auch nur als solches wahrgenommen werden konnte. Die Gustloff war also ein legitimes Ziel militärischer Angriffe, auch wenn die meisten Opfer Zivilisten waren. Alle vier Kapitäne der Kriegsmarine auf der Gustloff überlebten den Untergang.

Das U-Boot S-13 versenkte am 9. Februar 1945 auch die Steuben mit etwa 4000 Menschen an Bord. Ein anderes U-Boot, L-3, torpedierte am 16. April 1945 den Truppentransporter Goya, der ebenfalls zahlreiche Flüchtlinge an Bord hatte. Dabei starben wahrscheinlich etwa 7000 Menschen. Marinesko, der Kommandant von S-13, wurde nach dem Krieg unehrenhaft aus der Marine entlassen, jedoch nicht wegen der Versenkung der Wilhelm Gustloff und anderer Schiffe. Postum wurde ihm 1990 der Orden „Held der Sowjetunion“ verliehen und ein Ehrenmal am oberen Königsberger Schlossteich errichtet.

Taucher der polnischen Küstenwache bargen 1979 die Schiffsglocke. 2007 wurde sie an die Ausstellung Erzwungene Wege – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts ausgeliehen, musste aber auf Verlangen der polnischen Regierung vorzeitig zurückgegeben werden. Sie ist heute im Museum des Zweiten Weltkriegs in Danzig zu besichtigen.

Dieser Beitrag soll nicht unbedingt diskutiert werden - vor allem soll er  erinnern, an die vielen Toten und an den Wahnsinn, den jeder Krieg bedeutet. 

Der Untergang der "Wilhelm Gustloff" 1945 | MDR.DE

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RE: 30. Januar 1945: Der Untergang der "Wilhelm Gustloff"
geschrieben von Malinka

Hier noch einige historische Bilder
 


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