Religionen-Weltanschauungen Kirchenorganisation und KIndermissbrauch
Karl: Ich habe mir die Rede von Franziskus angehört und war enttäuscht. Der Unterschied zwischen Deiner und meiner Wahrnehmung ist aber, dass ich "zwischen den Zeilen" einiges gehört habe. Wir Beide können darüber aber nicht in einem Forum diskutieren, weil ich bekennender Christ bin und Du nicht. Mein Ansatz ist halt, dass ich zwar meine, dass die Taten der Priester unverzeihlich sind und dass die katholische Lehre diese Entwicklung über Jahrhunderte hinweg nicht verhindert hat. Ich bin aber davon überzeugt, dass diese Entwicklung nicht innerhalb weniger Jahre rückgängig gemacht werden kann. Eie Aufarbeitung braucht immens viel Zeit, und Franziskus hatte die Courage, damit zu beginnen. Mehr geht in seiner Amtsperiode nicht; damit muss man sich abfinden. Meine Vision ist, dass die katholische Kirche in 50 Jahren (und was bedeutet dieser zeitruam in der Geschichte der KK?) eine eigene Reformation hinter sich gebracht hat. Bis dahin gilt es, die Geschichte so gut wie möglich aufzuarbeiten, ohne diese Kirche zu zerstören.
Irgendwann habe ich hier schonmal beschrieben, dass sich mir vor ca. 30 Jahren ein Missbrauchsopfer anvertraut hat. Insofern kann ich über die Leiden dieser Menschen mitreden. Mein Fazit ist aber, dass niemandem damit geholfen ist, wenn man von Franzhiskus heute verlangt, dass er in seiner Amtszeit alle Sünden der Kirche beseitigt. Das geht nicht! Ich bin mit seinen Anfängen zurfrieden und glaube an eine gute Zukunft.
Karl: Und einmal mehr ist passiert, was ich Dir persönlcih schon oft vorgehalten habe; Ich habe sehr ausführlich geschrieben und begründet, und Du antwortest mir mit 1-2 Sätzen. Traurig!
.......... Ich bin aber davon überzeugt, dass diese Entwicklung nicht innerhalb weniger Jahre rückgängig gemacht werden kann.
Meinung Schorsch: "Rückgängig" machen kann man solche Schandtaten nicht. Höchstens verarbeiten.
...........Meine Vision ist, dass die katholische Kirche in 50 Jahren (und was bedeutet dieser zeitruam in der Geschichte der KK?)
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Meinung Schorsch: Na bravo: Dann kann dir keiner hier mehr nachsagen, du hättest dich geirrt!
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Karl: Und einmal mehr ist passiert, was ich Dir persönlcih schon oft vorgehalten habe; Ich habe sehr ausführlich geschrieben und begründet, und Du antwortest mir mit 1-2 Sätzen. Traurig!
Meinung Schorsch (stolz!) : Bin ich froh: Ich habe es auf 3 + gebracht! (;-))
ich finde die Antwort von ingo mutig, soweit ich das beurteilen kann, ist er der einzig bekennende Christ hier!
Zur Sache selbst: ich gehe davon aus, dass man nicht schlagartige Umkehr des ganzen Klerus erwarten darf, oder so was plumpes wie die 10 Punkte, die Franziskus heute von der unsäglichen Blödzeitung vor die Füsse geworfen bekommt.
Persönlich warte ich noch ein paar Tage, um nachspüren zu können, ob aus den Ankündigungen von F. konkrete Schritte erfolgt sind, dann erst macht eine Stellungnahme eher Sinn.
ich denke, da darf man nicht in Tagen messen,
was die Kirchen bewegen dauert doch immer seeeeeeeehr lange
heigl: Ist es nicht traurig, wenn es "mutig" ist, dass ich mich offen als Christ zu erkennen gebe? Ich finde es bedauerlich, wenn es in unserer Gesellschaft hingegen immer normaler wird, offen zu bekennen, Atheist oder nichtgläubig zu sein. Das Übelste daran ist frü mich übrigens, dass oft behauptet wird, aus Überzeugung aus der Kirche ausgetreten zu sein, statt ehrlich zus sagen, dass man keine Kirchensteuer mehr bezahlen will, weil einem das Eien oder Andere nicht mehr behagt. Ich sag's mal so: Wenn man verheiratet ist, behagt einem das Eine oder Andere an seinem Ehepartner auch nicht mehr. Nur deshalb lässt man sich auch nicht scheiden. Ich bin Christ, aber kein "Kirchgänger"-erst recht kein Missionar; aber mir sind christliche Werte wichtig. Ich bin evangelisch; aber ich frage mal in die Runde: Wer auf dieser Welt außer Papst Franziskus, kommt Euch in den Sinn, wenn Ihr jemanden benennen sollt, der in unserer Gesellschaft noch für "innere Werte" steht, die für ein Zusammenleben unerlässlich sind? Bei der Antwort bitte ich darum, die Kindesmissbräuche, für die Franziskus als Person überhaupt nichts kann, unberücksichtigt zu lassen.
Meinst du eine bekannte Persönlichkeit in einer wichtigen Gesellschaftlichen Stellung?
Privat könnte ich ein paar benennen. Aber das bringt wohl nicht weiter.
Ich meine ein Beispiel aus der politischen oder religiösen Führung dieser Welt. Mir fällt ein, dass ich mir wünschen würde, dass Franziskus die entscheidenden Regierungschefs zu einem Konklave einberufen könnte, und die Kameraden dürften erst wieder rausgehen, wenn sie sich auf Frieden geeinigt hätten. Diesen Spruch kennen wir ja als gelegentliche Bemerkung in Gesprächen und Diskussionen, wo gesagt wird, dass man Politiker einsperren sollte, bis sie sich geeinigt haben. Klar....das ist gerade eine Spinnerei von mir. Musst Du nicht ernst nehmen; aber schön ist der Gedanke schon
ich stehe Franziskus nicht mit der gleichen Begeisterung gegenüber. Und sehe, dass er große Hoffnungen auslöste, aber nun doch gefangen in den verschiedensten Interessenslagen nur sehr zurückgenommen agieren kann/darf/muss.
Und ich glaube nicht an schlichte Lösungsmodelle unter Zuhilfenahme von Freiheitsentzug.
Ich meine ein Beispiel aus der politischen oder religiösen Führung dieser Welt. Mir fällt ein, dass ich mir wünschen würde, dass Franziskus die entscheidenden Regierungschefs zu einem Konklave einberufen könnte, und die Kameraden dürften erst wieder rausgehen, wenn sie sich auf Frieden geeinigt hätten. Diesen Spruch kennen wir ja als gelegentliche Bemerkung in Gesprächen und Diskussionen, wo gesagt wird, dass man Politiker einsperren sollte, bis sie sich geeinigt haben. Klar....das ist gerade eine Spinnerei von mir. Musst Du nicht ernst nehmen; aber schön ist der Gedanke schonDas haben die Römer tatsächlich mal gemacht. Damals konnten sie sich auf keinen Pabst einigen. Man hat die Türen geschlossen und letztlich sogar das Dach abgedeckt. Das war schon Nötigung vom feinsten.
@ingo, was wäre aber dieser Zwangsfrieden wohl wert..? Ich denke, mal nicht das Papier, auf dem alles niedergeschrieben wurde. Leider...
Aber die Grundidee ist schon gut...
(hab gerade Kopfkino - einige Spitzenpolitiker beim erzwungenen Bruderkuss.....)
Hier hat wohl jeder seine rein persönliche Entwicklung hinter sich. Bei mir hat die erwähnte Einbettung ins christliche Umfeld eher das Gegenteil bewirkt. Wenn man in Vorbereitung zur Konfirmation als junger Mensch 2 Jahre lang JEDEN Sonntag in die Kirche gehen MUSS und dann im Konfirmationsunterricht berichten muß was der Pfarrer predigte, so führte es dazu, daß ich nach der Konfirmation erst einmal über lange Zeit keinen Gottesdienst mehr besuchte. Dazu kamen die Foltermethoden des unterrichtenden Dekans während dieses Unterrichts. 2 kleine Beispiele: Kinder welche einen Bibelspruch nicht gelernt hatten, mußten einen Finger auf die Seite der entsprechenden Stelle legen. Der Dekan schloß die Bibel und schlug mit der Faust auf die Bibel. Wer etwas nicht wußte wurde an den Härchen an den Schläfen aus der Schulbank geholt und nach oben gezogen. Nur ein paar kleine Beispiele. Christliche Lehre spielt nur dahingehend eine Rolle, daß ich mich auf meinem Weg zum Verständnis dieser Welt von ihren Weisungen befreien mußte – geholfen hat sie mir nicht. Für mein soziales Verständnis und Verhalten spielt der Humanismus eine entscheidende Rolle. Allerdings erschließt sich mir nicht, was die Frage mit diesen ekelhaften Verbrechen Unzucht an Abhängigen zu tun hat.