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Tierschutz Gefährliche Polizeieinsätze mit Diensthunden

Mitglied_162e28b
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Mitglied

Gefährliche Polizeieinsätze mit Diensthunden
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Polizeihunde: Training und Einsatz  

Ist es heute noch zeitgemäß, Hunde bei gefährlichen Polizeieinsätzen "ins Feuer" zu schicken?

Diese Hunde werden dafür extra "trainiert".
Also "scharf" gemacht.

Die wenigsten Hunde sind von ihrer Anlage her aggressiv. Sie werden also zu dem gemacht, was die Polizei meint bei gefährlichen Einsätzen zu brauchen.

Immer öfter stellt sich die Frage, ob solche Hunde wirklich eine Hilfe bei gefährlichen Einsätzen darstellen.
Oder bloß eine Art Rammbock sind, die Angriffe auf Polizeibeamte im Vorfeld abfangen sollen.
Hat die Polizei wirklich keine anderen Mittel, die zur Bewältigung dieser Aufgabe geeignet sind?
Das bezweifle ich.

 

Lorena
Lorena
Mitglied

RE: Gefährliche Polizeieinsätze mit Diensthunden
geschrieben von Lorena
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.03.2023, 13:30:06
Polizeihunde: Training und Einsatz  

Die wenigsten Hunde sind von ihrer Anlage her aggressiv. Sie werden also zu dem gemacht, was die Polizei meint bei gefährlichen Einsätzen zu brauchen.

Immer öfter stellt sich die Frage, ob solche Hunde wirklich eine Hilfe bei gefährlichen Einsätzen darstellen.
Oder bloß eine Art Rammbock sind, die Angriffe auf Polizeibeamte im Vorfeld abfangen sollen.
Hat die Polizei wirklich keine anderen Mittel, die zur Bewältigung dieser Aufgabe geeignet sind?
Das bezweifle ich.

 
geschrieben von Enya
@Enya

Eindeutig ja - Hunde sind eine Hilfe in allen Lebenslagen - nicht nur bei Polizeieinsätzen. Bei großen Katastrophen werden sie eingesetzt und finden Menschen unter Trümmern, die ohne den Hund nicht aufgefunden werden und elendig sterben müssten, wenn sie nicht schon tot sind. Es gibt bestimmt noch sehr viele Beispiele dafür, wo sie eingesetzt werden und für was sie abgerichtet werden.
Bei diesen Polizeieinsätzen, wo Du denkst, Hunde wären überflüssig, meine ich, dass Wasserwerfer besser eingesetzt einen Erfolg zeigten. Klar, Wasser kann auch Menschen verletzen, aber man kann sich ja dieser Gefahr entziehen indem man den Ort verlässt.
Wenn Hunde sich verletzen oder getötet werden in ihrem Einsatz tut es mir auch leid.
Es ist eben nichts perfekt im Leben, da muss man dann abwägen, wie viele Menschen gerettet werden und wie viele Hund dadurch in Gefahr kommen. Ich denke, diese Frage ist schon gelöst worden.

Meine Meinung!

LG Lorena 
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Gefährliche Polizeieinsätze mit Diensthunden
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.03.2023, 13:30:06
Polizeihunde: Training und Einsatz  

Ist es heute noch zeitgemäß, Hunde bei gefährlichen Polizeieinsätzen "ins Feuer" zu schicken?
Diese Hunde werden dafür extra "trainiert".
Also "scharf" gemacht.
Die wenigsten Hunde sind von ihrer Anlage her aggressiv. Sie werden also zu dem gemacht, was die Polizei meint bei gefährlichen Einsätzen zu brauchen.



Ich bin mit Schäferhunden aufgewachsen und habe schon sehr früh begonnen (10 Jahren) in einem Gebrauchshundeverein (so hieß der damals) die Hunde meiner Oma auszubilden. Das war die gleiche Hundeausbildung wie bei der Polizei -  Unterordnung, Fährte und Schutzdienst.

Die Hunde werden so ausgebildet, dass sie nur fassen wenn die Person (Figurant / Helfer im Schutzanzug  im Verein) sich bewegt / wegläuft. Sobald er stehen bleibt müssen die Hunde loslassen. Wenn der Hund die Person sucht und findet, bleibt er vor ihm stehen und verbellt. Sie dürfen nicht einfach beißen, so ist die Ausbildung. Erst wenn die Person wegläuft beißen die Hunde in den Ärmel und müssen auf das Kommando „aus“ sofort loslassen.

Es gibt Hunde die sich den Ärmel um die Ohren schleudern, wenn die Person den Ärmel auszieht, also die Person nicht mehr beachtet. Im Hovawartverein sagte man mir, als ich jetzt mit meinem Labbi dort zum „Obedience“ war, das es heute nur noch so trainiert wird. Also im Spaß (in den Vereinen). Es gibt Hunde denen dass Spaß macht, so wie mein Labbi gerne apportierte. In den Ärmel verbissen hätte er sich sicher nie (ich habe es nicht probiert). Das darf ein Labrador auch nicht, der muss zum apportieren ein weiches Maul haben.
 
Immer öfter stellt sich die Frage, ob solche Hunde wirklich eine Hilfe bei gefährlichen Einsätzen darstellen.
Oder bloß eine Art Rammbock sind, die Angriffe auf Polizeibeamte im Vorfeld abfangen sollen.
Hat die Polizei wirklich keine anderen Mittel, die zur Bewältigung dieser Aufgabe geeignet sind?
Das bezweifle ich.
geschrieben von Enya


Ich war bei so einem Training bei der Polizei nicht dabei, aber so weit ich es gehört habe ist es nicht so krass. Die Hunde werden so trainiert das sie unter Kontrolle bleiben. Sie werden nicht zu "Beißmaschinen" ausgebildet.
Im Tierheim erzählten sie mir, dass die Polizei nach verspielten, selbstbewussten (also nicht schreckhaften) Hunden suchen. Der Hund muß eine entsprechende Veranlagung mitbringen.

Schlimm finde ich es, wenn ich die Videos sehe wo die Hunde am Ärmel durch die Luft geschleudert werden. Das soll zeigen wie fest sie halten. Das kann nicht gut sein für die Wirbelsäule. 😳

LG Heidrun
 
Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Gefährliche Polizeieinsätze mit Diensthunden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Heidrun11 vom 06.03.2023, 20:51:07

Hallo Heidrun,

wie du die Ausbildung der Deutschen Schäferhunde in deiner Kindheit wahrgenommen hast - darüber haben wir uns schon mal ausgetauscht, bei welcher Gelegenheit weiß ich gerade nicht.

Auch ich habe meine Schäferhündin in einer Ortgruppe des DSV "ausgebildet". Allerdings als längst erwachsene Frau. Beim Training war es aber immer noch meine Entscheidung, was und in welcher Härte ich ihr zugemutet habe.

Es gab aber durchaus auch "Hundefreunde", die diesen Job als Machtspielchen wahrnahmen und Spass daran hatten, dem Hund unmissverständlich klar zu machen, wer das Sagen hat.
Ich habe es selten erlebt, dass auf die Tatsache, dass es sensiblere und weniger sensible Individuen auch innerhalb einer Rasse gibt, Rücksicht genommen wurde.

"Mein Hund beisst nicht! (in den Figurantenarm) oder
"Mein Hund ist nicht schussfest!" - das waren die Bankrotterklärungen der "Hundesportler".
Man will gar nicht wissen, was nicht nur die besonders Engagierten alles unternahmen um ihre Hunde "passend" zu machen.

Ich bin natürlich nicht beim Training für Polizei-/Diensthunde dabei (die wollen möglichst wenig Publikum),
doch wenn man so ein bisschen Einblick hat, wie Hunde ticken, wenn man ein wenig auf ihre Körpersprache und Mimik achtet, sieht man, was sie aus ihrer Anlage heraus zu machen bereit sind und was als Ergebnis von (Stark)zwang.

Doch eigentlich wollte ich gar nicht die Ausbildungsmethoden näher beleuchten, das können fachkundig nur ausgewiesene Trainer, die mit durchweg gewaltfreien Mitteln arbeiten. Ich bin Laie.

Was eigentlich mit diesem Thread angesprochen werden sollte ist Folgendes:
Die Kriminellen heutzutage sind immer schneller zum Einsatz immer brutalerer Mittel bereit.
Das Training und die Ausrüstung der Polizei hat sich diesen Gegebenheiten weitgehend angepasst.
Wozu braucht es dann die Hunde, die ungeschützt der Brutalität von Gewalttätern präsentiert werden?
Braucht man einen lebenden Körper auf 4 Beinen, der den Schusswaffengebrauch oder Messsereinsatz erst einmal abfängt, bevor der Polizeibeamte dann ja doch gegen den Angreifer persönlich vorgehen muss?
 

Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Gefährliche Polizeieinsätze mit Diensthunden
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.03.2023, 14:18:48
Doch eigentlich wollte ich gar nicht die Ausbildungsmethoden näher beleuchten, das können fachkundig nur ausgewiesene Trainer, die mit durchweg gewaltfreien Mitteln arbeiten. Ich bin Laie.
geschrieben von Enya


 

Auch ich hatte nicht vor, hier über Hundeausbildung zu diskutieren, dafür gibt es andere Foren. 😊     Mich störte einfach nur dein Satz      „Also "scharf" gemacht.“   Das klang für mich so dass die Polizei  die Hunde zu „Beißmaschinen“  trainieren.  Die Hunde werden danach ausgesucht, ob sie die Veranlagung haben und müssen dann trainiert werden, dass sie kontrollierbar sind.

Schwieriger finde ich das Wildschweintreiben mit Jagdhunden. Diese Hunde habe die Veranlagung und müssen dann richtig ausgebildet werden. Da bleibt so mancher Hund auf der Strecke, wenn er nicht gut genug ausgebildet wurde. 😢 😖

Nein für mich ist das auch nichts, aber wie überall gibt es „solche und solche“ Hundeführer. Um etwas zu verurteilen müsste ich mich genauer informieren. Also bei Einsätzen dabei gewesen sein.

Da gibt es so einiges in der Tierhaltung, was man hinterfragen muss. 😏
 

wie du die Ausbildung der Deutschen Schäferhunde in deiner Kindheit wahrgenommen hast - darüber haben wir uns schon mal ausgetauscht, bei welcher Gelegenheit weiß ich gerade nicht.



Für mich war und ist es wichtig dass meine Hunde, die größt mögliche Freiheit bekommen und so war die Einstellung zu meinen Hunden auch in meiner Kindheit – Jugend - und als Erwachsener. Mir tun all die Hunde leid die ihr leblang an der Leine hängen. Damit meine Hunde diese Freiheit bekommen, brauche ich kein Halti, Stachelhalsband, Elektrohalsband usw. Aber das ist hier OT

LG Heidrun

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