Wirtschaftsthemen Das Ende der Arbeit?

Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von Anna842
Wenn von  " alten Strukturen " und " nationalen Interessen "
die Rede ist, müssen wir wissen, mit welchen Inhalten sie gefüllt
werden. Meinen wir alle das gleiche?
Welche Lebensbereiche sind damit gemeint?
Alle?
Und wird eine KI diese all gleichermaßen verändern?
Werden einige Strukturen davon kaum oder gar nicht betroffen.
Und überhaupt: Wie definieren wir eigentlich  " Arbeit"  ?
Ich habe vorhin eine Stunde Gitarre gespielt. Ist das  "Arbeit" ?

Viele sagen: Den Manchesterkapitalismus, den gäbe es nicht mehr.
Doch, den gibt es weiterhin, der ist, bedingt durch die Globalisierung,
nun in anderen Länder anzutreffen.
Dort bedeutet  "Arbeit" etwas völlig anderes.

Kant sprach von der Vernunft, weil er meinte, dass diese uns helfen
könne aus der " selbstverschuldeten "  Unmündigkeit heraus zu finden.

Er war Teil der  "Aufklärung", welche über einen längeren Prozess,
das politische System Absolutismus zum Einsturz brachte.

Neue autoritäre politische Strukturen/Herrschaftssysteme entstanden.
Scheint schwierig zu sein, der Weg aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit.
Selbst in Demokratien können Menschen einen großen Hang entwickeln,
nicht selber zu denken und sich stattdessen zu unterwerfen . Je einfacher
die Ideologie, umso besser kommt sie an.

Was hat das mit der KI zu tun?
Alles !

Anna

 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Anna842 vom 02.05.2024, 10:22:46
Ich habe noch etwas vergessen zu schreiben:
Als junge Frau war ich mitunter als Straßenmusikantin
unterwegs. Ging damals noch problemlos.

Da habe ich1-2-3- Stunden Gitarre gespielt und bekannte Lieder
( Pop/Rock/Country) gesungen.
Manche Passanten haben mitgesungen.
Besonders beliebt war  "Sailing ".
An sehr guten Tagen habe ich damit über 100 D-Mark eingenommen.

Ist ein und dasselbe Tun nur dann  " Arbeit ", wenn darüber Geld eingenommen wird. ??

Die Thematik hier ist: Das Ende der Arbeit??

Was meint es genau...

Ich bin der festen Überzeugung, dass mir die Arbeit nie ausgegangen
wäre und auch heute nicht ausgeht, Roboter hin oder her.

Aber einen Roboter, der mir die Wohnung putzt, den hätte ich schon gern.

Anna
vivienne
vivienne
Mitglied

RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von vivienne
als Antwort auf Anna842 vom 02.05.2024, 11:42:13


Aber einen Roboter, der mir die Wohnung putzt, den hätte ich schon gern.

Anna
Hallo @Anna842, ich habe schon seit einigen Jahren einen Saugroboter, den ich nicht mehr missen möchte. 😊

vivienne

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aixois
aixois
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Der-Waldler vom 02.05.2024, 06:36:01

Ich denke (befürchte), wir beide werden das noch "live" erleben.

Ich will das aber nicht sehen/miterleben : wie das globale, ohnehin fragile,  Weltenstruktur-Gebilde total an die Wand gefahren wird.

Ich will , bockig und voller Trotz - obwohl ich sie auch sehe - diese "Befürchtung" - einfach nicht an mich heranlassen.
Wieviel schöner ist da doch die Vorstellung , dass mich linde Lüftchen auf einer weichen Illusionswolke durch jenseitige Gefilde schieben ... Flucht vor der fehlenden Wirkmächtigkeit , vor der unbequemen Realität.
Das ist wie das Gefühl, das mich ergriff, vor 50 Jahren, als unser Boot in einem schweren Monsumsturm hilflos  auf dem Brahmaputra dahingetrieben wurde.

Das mag bei der KI davon abhängen, ob man eher nur das Positive (Erleichterung durch technologischen Fortschritt - der 'Waschmaschineneffekt') sehen will oder nur das nicht auszuschließende, ja sogar nicht unwahrscheinliche Negative der 'KI', ich meine die Pervertierung der erfüllbaren Fortschrittshoffnungen durch KI bis hin zum Risiko einer Entgleitung ihrer Steuerbarkeit, wie ich sie  ihm Einsatz zunehmend autonom handelnder Drohnenwaffen  in Anfängen zu erkennen glaube.

Ich schicke ein fertig vorbereitetes Killer-Produkt (vulgo: Verteidigungs-Waffe) los mit dem Wunsch "nun töte mal schön, ich gehe solange mal Kaffee trinken"...

Dazu ein Zitat aus dem Klappentext des jetzt auch auf DE erschienenen Buchs von Mustafa Suleyman /Michael Bhaskar 'The coming wave') - (kursiv/fett v aisxois)

" Wir brauchen die KI, um die Herausforderungen zu meistern, vor denen wir stehen, etwa den Klimawandel. Gleichzeitig bergen die neuen Technologien Gefahren, wie sie von keiner vorherigen Fortschrittswelle ausgingen, bis hin zur Auflösung von Staaten und einer Verdrängung des Menschen. Was macht man mit einer Welle, die auf den Strand zurast und sich nicht aufhalten lässt? Man versucht sie zu kanalisieren."


Es gibt sie sicher, die "Kanalarbeiter", wie dereinst die Rechten in der SPD genannt wurden.
Aber die kannte man, nicht nur wegen ihrer mitgebrachten Würstchen in der Bundestagskantine.

Die heutigen "KI - Kanaler, die,  die der Entwicklung eine Richtung geben wollen, die de facto auch schon eine geben, die kennt man nicht, obwohl sie schicksalhaft tätig sind.
Nicht alle sind mit der Installation von "Wellenbrechern" am Strand beschäftigt.

Wir glauben,  nur zuschauen zu können, sehen aber im Grunde doch nichts, wobei sehen, durchaus auch meint, das wenige, "Gesehene" nicht verstehen , nicht einordnen zu können, im Erfahrungswissen, dass, wenn etwas mal entwickelt wurde, dieses 'etwas' (auch ein 'KI homunculus') auch früher oder später zum Einsatz kommt.
Wird die Segnung des Menschen durch die Verstandesgabe letztlich zu einem in großem Stil vernichtenden Fluch werden ?

Was wird selbst aus dem begeisterten Versprechen, dass,  wenn schon die industrielle Revolution die (nördliche) Welt 1000-mal 'reicher' gemacht hat, die KI durch ein von ihr hervorgerufenes phänomenales Wachstum uns 10.000- mal 'reicher' machen wird ?

Werden die 'Tellerwäscher' der Welt, davon einen Nutzen haben, etwa schneller und in größerer Zahl es 'zu etwas' bringen, 'aufsteigen' ?







 
pschroed
pschroed
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf aixois vom 02.05.2024, 13:05:59

Aixois, ich mache mir keine Sorgen über die KI, was soll für uns Senioren schon ändern ?
Ich sehe es eher bei den heutigen Berufseinsteiger bzw. moderne Start-ups wo ihre Fixe bzw Variable Kosten anhand der modernen Arbeitsweise reduzieren werden, da sind wir raus, ob mich ein Roboter oder eine Pfleger/in sich mit mir herumschlagen wird sollte mir Recht sein. Nein für uns wird sich nicht viel ändern, heute morgen sprach ich mit einem Belgier, wo sich ärgerte dass er eine halbe Stunde im Post Büro warten musste um zwei Rechnungen zu überweisen, ich gab im Recht, warum sollte ich ihn auf das Bezahlen im Internet hinweisen 😊auch die KI wird das nicht ändern. Glaub ich mal. Phil.

werderanerin
werderanerin
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf pschroed vom 02.05.2024, 15:24:59

Lieber Phil, ich hoffe, du bist nicht böse (😉)..., dass ich kurz antworte...ich denke, dass gerade die junge Generation nur wenig Probleme mit Anwendungen von KI haben werden. 

Es ist doch ähnlich wie mit dem Internet, der Revolution per se...die meisten hoben argwöhnisch die Hände vor dem "Teufelszeug"...und warum, weil man es nicht verstand, was da nützliches passieren wird. Das alles sehen wir heute, schreiben hier im ST...früher undenkbar.

Die jungen Leute sind schon immer damit aufgewachsen, kennen es nicht anders und gehen damit heute wunderbar um, es ist ein Teil ihrer Welt und daher nehmen sie das viel lockerer.

KI wird noch viel mehr revolutionieren...gewissermaßen die 2.große Tech Revolution sein, deren Ausmaß jedoch noch nicht in Gänze abzusehen ist. Auch uns wird es noch betreffen, da bin ich mir sicher und darauf freue ich mich.
 

Kristine


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pschroed
pschroed
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf werderanerin vom 02.05.2024, 15:36:08

Liebe Kristine, warum sollte ich "dir" böse sein wenn du mir antwortest 😉ich sehe es aus genau so wie du liebe Kristine.
Die Jugend wird hineinwachsen beginnend mit den Iphones, wo ihnen schon eine Grundlage über das digitale Zeitalter spielerisch beibringt. Sie erhalten die Basis. Phil.

Anna842
Anna842
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf aixois vom 02.05.2024, 13:05:59
Wie sagen die Stoiker? Die Tür steht dir jeden Tag offen....

Ich bin KI gegenüber ambivalent.
Ich habe da keine ausschließliche Negative, aber auch keine ausschließlich
positive Ansage.

Und wer in der nördlichen Halbkugel 1000mal reicher gemacht
worden ist??
Muss ich mal drüber nachdenken. Ich bin ja noch nicht einmal reicher
als meine Großeltern.

Anna

 
Anna842
Anna842
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von Anna842
als Antwort auf vivienne vom 02.05.2024, 12:07:10
Vivienne, ich brauche noch einen selbstwischenden Putzlappen...

Anna
Anna842
Anna842
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RE: Das Ende der Arbeit?
geschrieben von Anna842
Was meinen denn die Satiriker so zur Künstlichen Intelligenz? :

Als Deutschland faulste Satirikerin war ich vollauf begeistert. als
ich hörte, dass die Künstliche Intelligenz uns demnächst allesamt
ersetzen wird.
Aber dann kam der Schock: Diese Roboter werden Verkäufer, Pflegekräfte,
Busfahrerinnen, Journalisten, Pressesprecher, Bäcker, IT-Heinis,
Bademeister, BWL-Fuzzies   u.v.a.m.  irgendwann in schneller Zukunft
ersetzen.

Aber gute Witze, eine gute Satire schreiben können sie angeblich
nicht.
Das bedeutet, dass mein gesamter Freundinnenkreis, nebst Hunden, sich dank einer KI, sich der Lohnarbeit entledigen und den ganzen Tag am 
Baggersee herum liegen wird - nur ich muss weiter arbeiten und
Satire schreiben.

Nur - über was?
Was wird aus meinem Beruf, wenn gut ausgestattete Roboter als
Scholz oder Lindner oder Baerbock oder was auch immer agieren
und reden und einfach niemand mehr da ist, der sagen kann, ob nun
Scholz am Mikro steht oder der smart-grinsende Scholz-Avatar,
genannt " Bell Cantus ".

In einer KI-Generierten und durchoptimierten Gesellschaft, in
vollkommender Perfektion, kann es keine Satire mehr geben.

Also werde auch ich mich, mit Cola-light und Nachbars Schmusekatze,
mich irgendwann Richtung Baggersee bewegen, auf in ein schöneres,
ein wenig langweiligeres Leben.

Anna

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