Gewalt in der Pflege:
Ein Tabuthema

Gewalt in der Pflege
Es ist wichtig, Gewalttaten von Pflegenden und Gepflegten nicht zu ignorieren. © Freepik.com
Gewalt in der Pflege

Ein Tabuthema

Immer wieder berichten die Medien über sogenannte Pflegeskandale und decken Missstände in der Pflege auf. Doch meist wird über Gewalt in der Pflege geschwiegen und Missstände kommen nicht ans Licht. Aus Angst vor menschenunwürdiger Betreuung möchten viele Menschen daher nicht in eine Pflegeeinrichtung ziehen.

Aufgrund einer hohen Dunkelziffer ist es schwer einzuschätzen, wie oft es zu Gewaltanwendungen in der Pflege kommt. Oftmals trauen sich die Pflegebedürftigen, nicht zu sagen, wenn sie zum Opfer von Gewalt werden. Scham und Angst sind zu groß.

 


Ursachen

Gewalt in der Pflege kann viele Ursachen haben. Aufgrund des steigenden Kostendrucks in Pflegeheimen und des Fachkräftemangels müssen sich Pflegekräfte um eine immer größere Zahl an Pflegebedürftigen kümmern. Dies führt zu Überforderung und Stress. Manche sublimieren dies durch Gewalt. Auch die Abhängigkeit der Pflegebedürftigen von den Pflegekräften spielt eine Rolle. Denn Abhängigkeit fördert Machtmissbrauch. Finanzielle Aspekte oder persönliche Antipathien sind ebenfalls zu berücksichtigen.
Bei der Pflege durch Angehörige sorgt mangelnde Ausbildung und Unkenntnis über den richtigen Umgang mit Pflegebedürftigen für Probleme. Hilflosigkeit und Verzweiflung können sich in Gewalt entladen. Bereits bestehende familiäre Unstimmigkeiten können ebenfalls Ursachen für Gewalt sein.

Formen der Gewalt

Grundsätzlich muss man zwischen Gewalt durch Pflegende und Gewalt durch Pflegebedürftige unterscheiden. Gewalt seitens der Pflegekräfte kommt häufiger vor als durch die Pflegebedürftigen. Doch zu Handgreiflichkeiten und Beleidigungen kann es auch von den Pflegebedürftigen kommen. Das ständige Klingeln und Fordern nach Pflegepersonal gilt auch als eine Form der Gewalt.
Gewalt durch Pfleger kann auf vielfältige Art und Weise erfolgen: körperliche Verletzungen, sexuelle Übergriffe oder psychische Gewalt in Form von Beleidigungen, Demütigungen und Manipulation. Auch das Vernachlässigen des Pflegebedürftigen stellt eine Form von Gewalt dar sowie das Ausnutzen der eigenen Machtposition.

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Handlungsmaßnahmen

In welcher Form auch immer: Wer Gewalt erfährt, braucht keine Angst oder Scham zu haben. Nur durch Melden der Gewalttat kann auf den Missstand hingewiesen werden und die betreffende Person aus dem Verkehr gezogen werden. Auch vor einer Anzeige sollte sich niemand scheuen. Es ist wichtig, über eine Misshandlung zu sprechen. Nur so kann verhindert werden, dass es bei den Betroffenen zu Traumata kommt. Denn soweit muss es nicht kommen: Psychische Probleme können mit Hilfe von Experten gelöst werden. Gegen Gewalt darf sich jeder wehren.

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